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Channel: Andreas Frings – Geschichte verwalten
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Follow-Up zu: Einwanderung und Überlieferungszusammenhang

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Und noch ein Fund, diesmal von Armin Nassehi:

Das Attraktive an modernen Lebensformen ist, dass sie mit möglichst wenig Bekenntnissen auskommen können. Daran muss sich jeder orientieren, der Einwanderung gelingen lassen will – und zwar nicht nur Einwanderung, sondern auch das Leben der Autochthonen! Erstaunlicherweise wissen die Terroristen von Paris – übrigens auch die von Beirut, denn die meisten Opfer des so genannten Islamischen Staates sind Muslime – was “unser” Eigenes ist, gegen das sie bomben. Es ist jene Lebensform, die auf gemeinsame Bekenntnisse so weit wie möglich verzichten kann. Es ist eine Lebensform, die es nicht nur aushält, dass es in ihr eine gewisse Indifferenz und Interesselosigkeit darüber gibt, wie die unterschiedlichen Gruppen und Milieus leben. Sie greifen eine Gesellschaft an, die dies gar nicht als Defizit erlebt, sondern als ihr Ureigenes zelebriert.
(http://www.sueddeutsche.de/kultur/was-ist-deutsch-wir-muessen-reden-1.2747060)

Nassehi ist erkennbar Luhmannianer; schon unter http://geschichtsadmin.hypotheses.org/343 hatte ich mit Hartmut Esser festgehalten, dass Luhmann auf diesem Feld der Wiederentdeckung harrt. Dass nicht alle diese Erkenntnis aufgenommen haben, belegen die Zeitungen heute (u.a. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-11/cdu-integrationsverpflichtung-parteitag-dezember) – nun fordert die CDU eben sehr weitreichende Bekenntnisse, mit recht unklarer Perspektive, was daraus resultieren soll.

Weitere lesenswerte Texte aus Historikerblogs:

Sowie eine Radiodiskussion, die die Flüchtlingsdiskussion aufgreift, u.a. mit Andreas Rödder (Mainz):


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